ziehLein

Unsere Vision und unser Antrieb

Mit dem Projekt «ziehLein – vom Garten in den Kleiderschrank» fördern wir den Anbau von Flachs in der Schweiz, um auf die aufwendigen Produktionsprozesse von Textilien aufmerksam zu machen. Möglichst viele Leute sollen dazu animiert werden, in ihrem Garten oder auf ihrem Feld selbst Flachs anzubauen. So können sie hautnah miterleben, was nötig ist, bis ein Kleidungsstück entsteht. Der Verein ZiehLein will so Begeisterung wecken für Flachs und seine traditionelle Verarbeitungsweise und alle Interessierten mit erarbeitetem Wissen beim Anbau unterstützen. Wir wollen die Idee, nachhaltiger zu konsumieren und bewusster zu leben, in die Welt hinaustragen und Menschen dazu ermuntern, mehr regional zu denken und getragenes Material mehr wertzuschätzen.

Denn in der heutigen Konsumgesellschaft ist sich kaum mehr jemand bewusst, wie aufwendig es ist, Kleider herzustellen. Die meisten Arbeitsschritte finden im Ausland statt. Die Konsumenten erfahren so nicht, dass der Anbau der Rohstoffe und deren Weiterverarbeitung für Mensch und Umwelt oft problematisch sind. Früher wurde in der Schweiz vielerorts Flachs ausgesät, um daraus Leinen-Stoff und Öl zu gewinnen. Doch das traditionelle Handwerk und die dazugehörigen kulturellen Prozesse geraten immer mehr in Vergessenheit. Dem wollen wir entgegenwirken.

Geschichte

Das ziehLein-Team hat sich im Lehrgang für Umweltfachleute bei der sanu future learning ag in Biel von 2018 bis 2019 kennengelernt. Im Rahmen der Diplomarbeit beschäftigten wir uns auf Initiative von Michèle Woodtli mit der Herstellung von Textilien aus Flachs im eigenen Garten. Im Frühling 2019 haben wir in Arn, Horgen und an zwei weiteren Standorten Flachs ausgesät und die Ernte dann im Herbst mit Hilfe von Expertinnen von Hand zu einem Stück Stoff weiterverarbeitet. Dabei haben wir aufgezeigt, wie aus kleinsten Anbaumengen ein sinnvolles Endprodukt entstehen kann.

Mit dem Ergebnis waren wir mehr als zufrieden: Auf den drei Feldern konnten wir auf Anhieb insgesamt über 13 Kilogramm Flachs-Stroh ernten. Daraus wurden über drei Kilogramm hochwertige Langfasern, die man verspinnen und verweben kann. Aus einem Teil davon entstand ein Stück Stoff (circa 120 x 50 cm). Ein Höhepunkt war die Brächete im Herbst. In festlicher Atmosphäre haben wir in auf dem Hof zur Matte in Arn die Fasern aus den Pflanzen geholt. Tele Top und die Zürichsee-Zeitung berichteten über das Ereignis. (Hier geht es zu den Beiträgen)

Motiviert durch die vielen positiven Rückmeldungen von Expertinnen und Experten haben wir im Januar 2020 beschlossen, einen Verein zu gründen und unser Projekt fortzusetzen.